Rheinische Post, 16. Juli 2019
Die Sommermusik im Lyzeumsgarten begeisterte
Viersen. Es kamen deutlich mehr Besucher, als die Veranstalter erwartet hatten. Auf der Bühne stand die Band "Ferry2Kerry".
Von Gert Holtmeyer
Immer mehr Stühle mussten aus dem Festhallenkeller herangeschleppt werden. Erstaunt, vor allem aber erfreut, rieben sich Vorstand und Mitglieder des Fördervereins Festhalle die Augen. Zum Benefizkonzert im Lyzeumsgarten kamen erheblich mehr Zuhörer, als man erwartet hatte. Immerhin handelte es sich um einen ersten Versuch, und der darf als rundum geglückt bezeichnet werden.
Rüdiger Schmitz, Vorsitzender des Fördervereins, erläuterte kurz den Hintergrund der Veranstaltung. Vor 23 Jahren wurde der Verein gegründet, um die Stadt bei den dringend erforderlichen Renovierungsarbeiten der Festhalle finanziell entscheidend zu unterstützen. Und nicht nur das, auch kulturelle Aktivitäten wurden unterstützt. So fand der Viersener Musiksommer auch überregionale Beachtung. Aber als sich die künstlerischen und organisatorischen Leiter aus Altersgründen zurückzogen, war an eine Fortsetzung des erfolgreich Begonnenen nicht mehr zu denken. Es setzte sich die Überlegung durch, anstelle des zu Ende gegangenen Bewährten Neues zu probieren. „Unsere Planungen“, so Schmitz, gingen in die Richtung, „aus dem Musiksommer eine Sommermusik werden zu lassen“. Und weil ein guter Förderverein das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden weiß, kombinierte man das Künstlerische mit dem Finanziellen. Der Eintritt war frei. Zwei Zylinder aber, in die man in der Pause viele Scheine purzeln sah, brachten dem Verein einen kräftigen warmen Finanzregen für neue Aktivitäten.
Musikalisch ging es munter zur Sache mit dem Quartett „Ferry2Kerry“. Damit ist in salopper Orthographie eine Fähre zur irischen Grafschaft Kerry gemeint. Flotte irische Lieder und Tänze sorgten für fröhliche Stimmung. Aber auch traurige musikalische Botschaften erklangen, so aus der Zeit der schlimmen 1840er Jahre, als eine Pilzkrankheit in Irland die Kartoffelernte verdarb. Massenhafte Auswanderung und Hungertod waren die Folge.
Viel Beifall gab es für die auch gesanglich aktiven Quartettmitglieder, für die Akkordeonistin Helga Supplieth, für Ottmar Nagel und Peter Supplieth (Gitarre, Mandoline und Banjo) sowie Henning Wilms (Flöten, Dudelsack und Perkussion). Mit passender klanglicher Abwechslung gewannen zusätzlich zwei Überraschungsgäste großen Anklang beim Publikum: Franz Heinrich Busch mit dem Dudelsack und Jochen Büttner als Trommler.